Konflikte durch Kommunikationsgestaltung lösen
02.08.2020
Wenn du auf der Suche nach Lösungen für Kommunikations-Konflikte mit Mitarbeitern, Kunden, Chefs oder auch mit Freunden bist, dann hilft dir bestimmt das Modell der Ich-Zustände aus der TA = Transaktionsanalyse von Eric Berne.
Dahinter steht die psychologische Erkenntnis, dass bei allem, was wir tun oder sagen, unsere drei Ich-Zustände - das Eltern-, das Erwachsenen- und das Kind-Ichs beteiligt sind. Wenn wir damit Kommunikation analysieren, sehen wir schnell, was zum Konflikt geführt hat. Und mit etwas Übung schaffen wir, Konflikte zu verhindern bzw. zu lösen.
Die Stimmen des Eltern-Ichs in uns verbieten, kritisieren und wissen es besser. Die Stimmen des Kind-Ichs zeigen sich trotzig, naiv, angepasst oder auch phantasievoll. Und die Stimme des Erwachsenen-Ichs redet vernünftig und rational. In dem Modell der TA* „Ich-Zustands-Modell“ wird deutlich, wie wir von unseren drei Ich-Zuständen, die unser Denken, Fühlen und Handeln ausmachen, geprägt sind.
Das Modell kann uns dabei unterstützten, uns und unsere Kommunikation zu verstehen. Dabei zu betrachten ist, aus welchem Ich-Zustand wir angesprochen und aus welchem wir reagiert haben.
Ich-Zustände
Eltern-Ich => kritisch, bevormundend, korrigierend oder auch fürsorglich
Verhalten, Denken, Fühlen, das von den Eltern übernommen wurde.
Erwachsenen-Ich => rational, reif, überlegt
Verhalten, Denken, Fühlen, das eine direkte Reaktion auf das Hier und Jetzt ist.
Kind-Ich => trotzig, albern, naiv
Verhalten, Denken, Fühlen, das aus der Kindheit stammt und jetzt erneut abläuft.
Das Erwachsenen-Ich löst das Problem
Das Erwachsenen-Ich schafft die Konflikte aus dem Weg oder löst sie auf. Spricht etwa die Führungskraft aus dem kritischen Eltern-Ich „Das haben Sie falsch gemacht!“, würde der Mitarbeiter sicherlich spontan aus dem trotzigen oder angepassten Kind heraus reagieren und sagen: „Nein, hab ich nicht!“ oder:“ „Ich weiß doch, wie das geht. Das habe ich schon immer so gemacht!“ Möchte man nun aber bewusst diesen Konflikt lösen, führt eine schnelle Analyse dazu, dass der Mitarbeiter vom kritischen Eltern-Ich getroffen wurde. Nach einer kurzen Pause des Nachdenkens (je mehr Übung, desto kürzer wird die Pause) folgt die Antwort, aus dem Erwachsenen-Ich: „Oh, das überrascht mich aber, dass Sie das so sehen. Wie ist es denn Ihrer Meinung nach richtig?“.
Auch wenn das Gegenüber aus dem trotzigen Kind-Ich sagt: „Ich mach das aber trotzdem anders als du gesagt hast.“ Gilt es, ins Erwachsenen-Ich zu wechseln, wer den Konflikt vermeiden will.
Die sichere Formel vor allem im Business-Kontext heißt also: möglichst aus dem Erwachsenen-Ich agieren, um Konflikte zu vermeiden.
Tipps für den Alltag
Analysiere die Kommunikation um dich herum. Und schau, aus welchen ich-Zuständen kommuniziert wird. Du wirst schnell erkennen, warum Konflikte entstanden sind.
Mit der Zeit wird es dir immer besser gelingen. Fang am besten mit der Kommunikation anderer an. Das geht einfacher als die eigene zu analysieren.
* Entwickelt von dem Psychologen und Begründer der TA= Transaktionsanalyse: Eric Berne